GOTT im Gedicht Helmut Zwanger (Hrsg.)
Eine Anthologie zur deutschsprachigen Lyrik von 1945 bis heute.

Von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart reichen die Beispiele deutschsprachiger Lyrik, die der Tübinger Theologe und Lyriker Helmut Zwanger in einer grandiosen Anthologie „Gott im Gedicht“ vorlegt. Religiöse Dichtkunst? Gesammelt wird viel. Banalitäten in Gedichtform haben ihren Markt, religiöse allzumal. Leichtverdauliches Dessert stößt auf Appetit.

Zwanger hat den Tante-Emma-Laden wohlfeiler Worte und Erbaulichkeiten nicht betreten. Er hat nicht schnell eingekauft oder gesammelt, was sich so fand. Zwanger hat gelesen. Und dabei ist er weit über das Repertoire hinausgegangen, das zu den >> Top Ten << gehört. Dank eigener Sensibilität für Poesie und guter Orientierung im geistigen Gehäuse der Jahrtausendwende hat er Neugier zu weiten Erkundungswegen entwickelt und ist dabei auf unzählige Dichter und Dichterinnen im deutschsprachigen Raum gestoßen, deren Worte als Worte von Zeitgenossen gelten dürfen. Er hat gelesen, weiter gelesen und ausgelesen und abgewogen. Er hat Qualitäten erkannt und ist offen für sehr differenzierte Wahr- nehmungs- und Äußerungsformen. Und er hat die harte Arbeit übernommen, aus dem teilweisen weitgefächerten Oeuvre einzelner Autoren jeweils das eine Exempel herauszufiltern, das Gewicht besitzt.
Gott im Gedicht - das sind lyrische Texte von fast 200 Autoren, intelligent gegliedert und sorgfältig ediert. Wie lässt sich heute von Gott sprechen? Antworten, die nicht zu leicht befunden worden sind, liegen hier nun vor.

Deutsches Pfarrerblatt 4/2008

Bereits die von Zwanger beigegebene Einführung lohnt, um auf Erkundung zu gehen. Martin Bubers Diktum bereitet auf Überraschungen vor: >> Die Finsternis des Gotteslichts ist kein Verlöschen; morgen schon kann das Dazwischengetretene gewichen sein << Der Anthologie ist eine weite Verbreitung zu wünschen.
Jo Krummacher ()

Erhaeltlich bei Kloepfer & Meyer Verlag in Tübingen ISBN 978-3-940086-03-7
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